Mainz Kultur - Kunst, Musik, Film und Literatur im Februar

Tausende Menschen gehen in Deutschland auf die Straßen und bekennen sich zur Demokratie, um ein Zeichen für ein friedliches Miteinander zu setzen. Auch unsere Landeshauptstadt zeichnet sich durch ihre kulturelle Vielfalt und ein lebendiges Zusammenleben von weit über 160 Nationalitäten aus. Der Fotograf Thomas Brenner hat darum eine Plakatkampagne ins Leben gerufen: "Demokratie – Akzeptanz – Vielfalt". Weit über 200 Mainzer:innen haben sich im Sommer 2024 an der Kampagne beteiligt und ein deutliches Zeichen für Demokratie gesetzt. Die Ausstellung präsentiert nun im mainz STORE großformatige Portraits von eben jenen Menschen, die sich öffentlich als Befürworter:innen der Demokratie positionieren – mit ihren Namen, Berufen und Persönlichkeiten. Sie macht sichtbar, wie vielfältig und stark unsere Gemeinschaft ist und unterstreicht, wie wichtig kulturelle Vielfalt und Zusammenhalt sind.

Die Bigband der Hochschule für Musik Mainz setzt sich zusammen aus Studierenden der Abteilung für Jazz und Populäre Musik. Die 17 Musikerinnen und Musiker präsentieren sich in regelmäßigen Auftritten mit einer großen stilistischen Bandbreite. Konzerte, Auftritte und Gastkonzerte an anderen Hochschulen sind das Ergebnis einer fortwährenden künstlerischen Zusammenarbeit auf hohem Niveau. In diesem Semester widmet sich die Bigband den Stücken von Vroni Frisch. Am 03. Februar ist die Band zu Gast im Kulturclub schon schön. Es darf sich auf raffinierte Arrangements, geballte Jazz-Energie und eine von ausgelassener Spielfreude geprägte musikalische Performance gefreut werden!

Die Stiftung Buchkunst kürt jedes Jahr die bestgestalteten Bücher des Jahres. 25 ausgewählten Bücher sind vorbildlich in Gestaltung, Konzeption und Verarbeitung und zeigen eine große Bandbreite gestalterischer und herstellerischer Möglichkeiten sowie wichtige Trends und Strömungen der deutschen Buchproduktion. In jeder der fünf Kategorien gibt es je fünf Prämierte: Allgemeine Literatur, Wissenschaftliche Bücher, Fachbücher, Lehrbücher, Ratgeber, Sachbücher, Ausstellungskataloge, Kunstbücher, Fotobücher, Kinder- und Jugendbücher. Und diese 25 schönsten Bücher sind den ganzen Februar zum Anschauen und Anfassen als Ausstellung in der Buchhandlung "Erlesenes & Büchergilde" zu sehen.

Die ÖB–Anna Seghers lädt ab dem 4. Februar zur Ausstellung "Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen". Die Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung möchte für die Bedeutung von demokratischer Werten und den aktiven Einsatz für Menschenrechte sensibilisieren und vor allem Jugendliche stärker dazu ermutigen, für eine offene Gesellschaft einzutreten und sich für die Gleichwertigkeit aller Menschen einzusetzen. Dabei thematisiert sie die Gefahren, die der Rechtsextremismus für ein demokratisches und friedliche Zusammenleben darstellen und beleuchtet die vielen Facetten, die rechtsextreme Einstellungen und Handlungen in Deutschland annehmen können – von unterschwelligen Vorurteilen bis hin zu offenen Gewalttaten. Ziel der Ausstellung ist es, über diese Themen aufzuklären und zu zeigen, wie sich gezielt für Demokratie eingesetzt werden kann.

Eine junge Frau entdeckt die Spuren und Fragmente einer Liebesbeziehung ihrer Großmutter, die während des Nationalsozialismus in Frankreich verhaftet und in ein Konzentrationslager eingeliefert worden war, wo sie sich in eine Mitgefangene verliebte. Der schwedische, künstlerisch erzählende Dokumentarfilm zeigt, wie die Lebens- und Liebesgeschichte der beiden Frauen nach ihrer Befreiung weiterging, wie sie sich verloren und doch wiedergefunden haben. Das Leibniz-Institut f. Europ. Geschichte und das Haus des Erinnerns laden am 05. Februar ein zur Filmpräsentation mit kurzer Einführung und anschließendem Gespräch, die begleitend zur Ausstellung "Zerbrochene Verbindungen – Ravensbrück. Die Wege von frauenliebenden* Frauen* in Widerstand und Deportation" stattfindet.

Das Sinfonische Orchester Mainz (SinfOrMa e.V.) ist das einzige Sinfonieorchester in Mainz, das von Studierenden gegründet wurde und bis heute von jungen Menschen geleitet wird. In ihren Konzerten spielen sie immer eine kreative Mischung aus beliebten Werken und musikalischen Geheimtipps. Dieses Wintersemester zeigen sie Musik häufig unterschätzter Komponistinnen. So auch am 08. Februar im Theresianum sein neues Programm "Frauen im Fokus". Es erklingen verschiedene Orchesterwerke von häufig übersehenen Komponistinnen: Ethel Smyth: Ouvertüre aus der Oper "The Wreckers", Mel Bonis: Femmes de lègende, Florence Price: Konzertouvertüre Nr. 2, Barbara York: Tubakonzert (Solistin: Anna Schmitz), Kristen Anderson-Lopez/Robert Lopez: Filmmusik aus "Frozen - Die Eiskönigin". Los geht's um 19:30 Uhr.

Das Mainzer Fastnachtsmuseum zeigt ab dem 11. Februar die neue Sonderausstellung zum Rosenmontagsumzug 1950 sowie dem Zugplakettchen: Die Ausstellung "Lache spende, Trübsal wende" erlaubt interessante Einblicke in Entstehung, Vorbereitung, Gestaltung und Durchführung des Rosenmontagszuges und die beteiligten närrischen Korporationen. In den Garde- und Vereinsarchiven sowie im Archiv des Mainzer Carneval-Vereins und im Mainzer Fastnachtsarchiv fanden sich viele, zum Teil noch nicht veröffentlichte fotografische Aufnahmen und schriftliche Dokumente. Auch die Entstehung, der Verkauf des neu geschaffenen Zugplakettchens sowie die dadurch gesicherte Finanzierung des ersten Rosenmontagszuges nach 1945 wird ausführlich beleuchtet.

Jedes Jahr zieht die in Südfrankreich, an der Spitze des Rhône-Deltas gelegene Stadt Arles tausende von Touristen an. Viele von ihnen suchen den Ort auf, wo Vincent Van Gogh etliche Jahre seines Lebens tätig war, und entdecken dabei, dass die "Metropole der Camargue" eine lange geschichtliche und kulturelle Tradition aufzuweisen hat. Am 12. Februar gibt es im Institut francaise einen thematisch passenden Vortrag: Mit vielen beeindruckenden Bildern werden die Teilnehmenden während des Vortrags auf einen Streifzug durch die antike Vergangenheit der Stadt von ihren Anfängen an mitgenommen.

Anfang der Siebziger kommt Johann zum Studieren in die Stadt, den Kopf voll wirrer Träume. Er trifft Christiane und Tommi, die ein Paar sind und ihn in ihre Mitte nehmen. Gemeinsam erkunden sie die hellen und die dunklen Seiten der Liebe, gefangen in einem Dreieck, das sich immer enger zuzieht. Als Johann ein Kind war, fragte sein Vater, ob er einen Wunsch im Leben habe. Und Johann hatte sich nicht getraut zu antworten: "Einmal im Leben möchte ich einen Mann töten." - Michael Köhlmeiers faszinierender Roman erzählt vom falschen Leben im richtigen. Von vergangener Schuld und lebenslanger Unschuld. Die Verdorbenen lassen niemanden mehr los. Wer mehr hören möchte, kommt am 12. Februar in die Kakadu-Bar.

Auch im Stadthistorischen Museum gibt es am 13. Februar einen spannenden Geschichtsvortrag: Vom 11. bis 14. Juni 1848 tagten im Mainzer Schloss die "Söhne Gutenbergs". Sie beschlossen die Gründung der "Deutschen National-Buchdrucker-Vereinigung", eine der ersten reichsweiten Gewerkschaftsorganisationen. 1869 wurde der "Deutsche Buchdrucker-Verein" gegründet, der als der älteste Arbeitgeberverband Deutschlands gilt. Mit den Mainzer Versammlungen von 1848 und 1869 sowie den dort gefassten Beschlüssen wurden im Namen Gutenbergs Grundlagen des deutschen Arbeits-, Wirtschafts- und nicht zuletzt des Tarifrechts auf den Weg gebracht, die noch heute das Prinzip der Tarifpartnerschaft und die paritätische Sozial- und Wirtschaftsverfassung Deutschlands nachhaltig prägen. Beginn der Veranstaltung ist um 18 Uhr.

Aufgewachsen ist Ulf Kleiner mit der Jazz-Plattensammlung seines Vaters, Lego spielend mit Oscar Peterson und Erroll Garner als Wegbegleiter. Später taucht er als gefragter Sideman in allerlei Spielarten des Jazz und Groove ein, um bei seiner Solo-Platte "Pianoskop" aus dem Jahr 2020 (klangraum records) eine Bühne in einem Flügel aufzubauen: Percussion, Bässe und Sounds, alles passiert und entwickelt sich akustisch im Inneren des Instruments, ganz nah eingefangen und vergrößert. Diese und andere Anlaufstationen werden zur Orientierung eines Solo-Abends mit Ulf Kleiner – ein Ausflug zwischen Stridepiano, Filmmusik und seinen ganz eigenen Grooves. Am 14. Februar ist Ulf Kleiner im Rahmen der Reihe "Fridays for Culture" in der Akademie zu Gast.

Annika und Paula sind Schwestern. Sie hecken Pläne aus, unterstützen sich und gehen durch Dick und Dünn. Aber sie könnten nicht unterschiedlicher sein. Wenn Pech und Schwefel mal wieder am Explodieren sind, brauchen sie ihren Mitbewohner, der bei diesem Spektakel im Rampenlicht steht und der beklommene Dritte im Bunde ist. Das Besondere: der Gast in dieser Ausgabe am 15. Februar ist aus Gonsenheim nicht wegzudenken. Wolfgang "Wolfi" Klein hat 14 Jahre lang die Gaststätte "Zum Löwen" geführt. Wolfi ist nicht nur Ex-Wirt, sondern auch Tastaturvirtuose, glücklicher Ehemann, Vater von zwei Kindern, Dichter. Er geht gerne in Kneipen und zu Konzerten, mag Mainz 05, schläft nachmittags und liebt Schokolade. Er liebt seine Frau, seine Kinder, seinen Enkel, die Katze und versucht seine Fische zu verstehen. Na, wenn das kein interessanter neuer Mitbewohner wird!

Am 15. Februar ist die Bühnenshow "Scary & Fairy", die in eine Welt aus Licht und Schatten, voller Feen, Hexen und Waldgeister entführt, zu Gast im Theresianum. Der etablierte Chor "Gospel Inspiration" präsentiert eine vielseitige Show mit Rock, Pop, Jazz und Filmmusik, unterstützt von einer 7-köpfigen Band. Besucher:innen sind eingeladen, kostümiert zu kommen. Die drei besten Kostüme werden prämiert. Karten sind ab sofort im Sekretariat des Gymnasiums Theresianum Mainz erhältlich.

Die ältesten Belege für die Tätigkeit von Hebammen in Mainz stammen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Sie geben Auskunft darüber, wer diese Frauen waren, die mit Geburtshilfe Geld verdienten, wie sie zu diesem Beruf kamen und wie sie ausgebildet wurden. Auch Konflikte zwischen Hebammen und männlichen Geburtshelfern und Ärzten werden greifbar. Im Rahmen des Projektes "Mainzer Modelle für digital erweitertes Lehren und Lernen" haben Studierende der JGU die Quellen im Stadtarchiv gesichtet und eine Auswahl in einer online-Edition aufbereitet. In einer Veranstaltung am 18. Februar stellen die Studierenden ihr Projekt vor, berichten über die vielen Arbeitsschritte von der Entzifferung der Texte bis zur digitalen Edition und geben zugleich einen Einblick in die Geburtshilfe und das Hebammenwesen in Mainz im 17. und 18. Jahrhundert.

Der englische Begriff IMPACT kann im Deutschen viele Bedeutungen haben: Effekt, Wirkung, Aufprall, Einschlag, Berührung, Einfluss usw. So vielseitig wie die Nuancen der unterschiedlichen Bedeutungen von IMPACT ist auch der neue Theaterabend der Delattre Dance Company. Von modernem, neo-klassischen bis zeitgenössischen Tanz spannt sich die Bandbreite mit der sich die drei international renommierten Choreographen den Begriffen nähern. Inspiriert von den kraftvollen Musikkompositionen von Milko Lazar und Davidson Jaconello erforschen die Choreographen mit dem Ensemble Körper und Emotionen und blicken tänzerisch auf aktuelle gesellschaftliche Strömungen. Neben Stéphen Delattre stellen Kevin O'Day, der ehemalige Ballettdirektor des Staatstheaters Mannheim, und Douglas Lee, Solotänzer und Hauschoreograf am Staatstheaters Stuttgart, am 18., 19. und 20. Februar einen vierteiligen Tanzabend vor.

Während in Österreich die Alpenpflanzengärtnerei vom Kaiserhaus mit ihren Hofgärtnern gefördert wurde, waren in der Schweiz Handelsgärtnereien die treibenden Kräfte. Auch der in Bad Aibling geborene Josef Zollikofer (1891-1953) spezialisierte sich nach Stationen an der Stadtgärtendirektion in München und bei der heute noch existierenden Alpenpflanzengärtnerei Sündermann in Lindau auf Alpenpflanzen und die Anlage und Pflege von Alpinas. In der Zwischenkriegszeit wechselte er als Königlicher Hofgärtner an den Botanischen Garten in Sofia. Wer mehr über das Thema erfahren möchte, darf sich auf den Vortrag von Landschaftsarchitekt Michael Schwahn am 19. Februar in der Grünen Schule im Botanischen Garten der JGU freuen.

Der Rabe und der Fuchs, die Zikade und die Ameise oder auch die pestkranken Tiere - unzählige Tiere bevölkern die Welt der 243 Fabeln, die Jean de la Fontaine zwischen 1668 und 1694 geschrieben hat. Entdecken Sie einige dieser lehrreichen Geschichten am 20. Februar bei einer mehrsprachigen Lesung mit Musik: neben Deutsch und Französisch werden u.a. Polnisch, Ukrainisch oder Englisch zu hören sein. Die Lesung wird musikalisch von der Pianistin Antuanetta Mishchenko und ihren Schüler:innen Afina Matuzko, Tim Mashkin, Clara Hartmann, Maja Nussbaumer und Ksenia Dryga begleitet, die thematisch passend Musikstücke aus dem Karneval der Tiere von Camille Saint-Saëns vortragen. Es wird um Anmeldung gebeten.

Die Jüdische Kultur ist vielfältig, und dies gilt auch für die Musik. Mit der Katastrophe des Nationalsozialismus kam die Entwicklung jüdischer Lieder in Europa weitgehend zum Erliegen. Heute denken viele in diesem Zusammenhang sofort an Klezmer Musik. Dass jüdische Musik viel mehr beinhaltet, zeigt Dany Bober auf vielfältige Weise. Mit Liedern, Geschichten und Mundartgedichten gestaltet er am 22. Februar humorvoll einen kurzweiligen und informativen Abend quer durch die Geschichte, mit Psalmen von König David und Salomo und das babylonische Exil, durch die hellenistisch-römische Zeit und das mittelalterliche Spanien bis zum deutschen Judentum und den jiddischen Volksweisen Osteuropas.

Tinte, Feder, geheime Lettern – eine Frau schreibt Geschichte: Clara ist Schreiberin. Sie kann, was im Mittelalter kaum eine Frau und nur wenige Männer beherrschen – mit Feder und Tinte Worte festhalten. Und sie erkennt die Macht der Worte. Als sie sich in den verheirateten Buchmaler Johann verliebt, muss sie mit ihm aus der Fugger-Stadt Augsburg fliehen. In Mainz finden sie Arbeit in Johannes Gutenbergs Werkstatt. Gutenberg fürchtet Konkurrenten, die seine bahnbrechende Erfindung stehlen wollen. Denn der Buchdruck wird die Welt verändern. Als Clara einen Verräter entdeckt, gerät sie selbst in Gefahr. Wird Gutenberg ihr glauben? Kann sie auf Johann zählen? Clara muss einen Weg finden, ihre eigene Geschichte zu schreiben. Clara Hätzlerin hat es wirklich gegeben. Birgit Herold erweckt ihr bemerkenswertes Schicksal in einer Lesung am 26. Februar in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek zum Leben.

Es ist soweit! Die Theatergruppe "Die Kleinbürger" lädt herzlich zum "Künstlerschlussverkauf" ein - eine außergewöhnliche Veranstaltung, die die Kreativität in all ihren Facetten feiert. Erleben Sie eine Nacht, die mit unvergesslichen Darbietungen und künstlerischen Höhepunkten gefüllt ist. Der "Künstlerschlussverkauf" bietet Ihnen die einmalige Gelegenheit, die Vielfalt der Kunst in einem einzigen Event zu erleben. Lassen Sie sich am 28. Februar von der Leidenschaft und Hingabe der Künstlerinnen und Künstler inspirieren und tauchen Sie ein in eine Welt voller Kreativität und Ausdruck.