Umwelttipp: Die Brille im Blick
Fehlsichtigkeit ist weit verbreitet. In Deutschland nutzt mehr als die Hälfte der Erwachsenen eine Brille. Der Anteil der Brillentragenden nimmt mit dem Alter zu. Ab einem Alter von 60 Jahren tragen bereits 90 % eine Brille.
Die verwendeten Materialien einer Brille haben sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. Anfangs wurden Gläser aus dem Halbedelstein Beryll geschliffen (aus „Berylle“ wurde „Brille“). Später setzte sich Glas, heute zumeist Kunststoff durch. Während im Mittelalter Gestelle noch aus Eisen, Holz und Knochen gefertigt wurden, kommen heute leichte Metalle oder Kunststoff zum Tragen.
Auch die Nutzung hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und verfeinert. Die Spannweite der Produkte reicht von einer reinen Sehhilfe mit ganz individuell angepassten Gläsern, Brillen für unterschiedliche Einsatzbereiche, z.B. im Sport, bis zum modischen Accessoire. Nur bei schwerer Sehbeeinträchtigung übernehmen Krankenkassen Festbeträge, die Gestelle müssen immer selbst bezahlt werden. Da Brillen teuer in der Anschaffung sind, ist es ärgerlich und mithin auch eine Investition, wenn man eine neue Brille benötigt.
In Folge hat fast Jede:r mehrere Brillen zu Hause, die nicht mehr im Einsatz sind, weil sich die Sehstärke verändert hat, das Gestell nicht mehr gefällt oder die Brille kaputt ist. Oft landen die alten Brillen in einer Schublade und werden vergessen.
Wohin mit ausrangierten Brillen?
Es gibt keine spezialisierten Second-Hand-Optiker, die ausschließlich gebrauchte Brillen verkaufen und versichern, dass diese zu 100 % auf die Augen einer anderen Person passen. Die meisten Geschäfte bieten deshalb nur neuwertige Produkte an, um die Qualität und den Zustand zu garantieren. Die Anfertigung von Gläsern ist eben sehr individuell. Neben hygienischen Aspekten spielen nicht nur die personalisierte Sehstärke (in Dioptrien) eine Rolle, sondern es sind auch Faktoren wie Pupillendistanz, Zylinder und Achslage relevant. Daraus ergeben sich ganz individuelle Brillenwerte. Stimmt beispielsweise die Pupillendistanz nicht - in diesem Fall befindet sich der Mittelpunkt der Brillenglaswölbung nicht direkt vor der Pupille -, kann dies auf Dauer Kopfschmerzen verursachen und die Sehschärfe mindern. Aus diesen Gründen ist es auch nur bedingt zu empfehlen, eine getragene Brille mit Sehstärke im Online-Handel zu verkaufen oder zu erwerben.
Nachfolgend haben wir Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihrer alten Brille ein zweites Leben einhauchen.
Austausch von Gläsern: Das geht, wenn Ihnen Ihre Fassung gefällt und nicht beschädigt ist. Gläser die nicht mehr auf Ihre Sehstärke passen, werden vom Optiker durch Gläser mit Ihrer aktuellen Sehstärke ersetzt.
Verkauf von hochwertigen Gestellen und Designer-Brillen: Hierfür gibt es einen Markt. Die Brillen können auf speziellen Online-Plattformen angeboten werden. Darunter fallen auch Sonnenbrillen oder Sportbrillen.
Brillen spenden: Viele Optiker beteiligen sich an der Sammlung alter Brillen und geben sie an karitative Organisationen wie Brillen Weltweit oder Lions Club International weiter. Die Brillen kommen bedürftigen Menschen in aller Welt zugute, die sich keine Sehhilfe leisten können und damit von vielen Lebensbereichen, wie Bildung und Arbeit ausgeschlossen sind.
So funktioniert das Brillen spenden bei Brillen Weltweit:
Laut Brillen Weltweit sind 116 Millionen Menschen nur deshalb sehbehindert, weil ihnen eine Sehhilfe fehlt. 89 % der Menschen mit Sehbehinderungen leben in den ärmsten Ländern der Welt. Auf der Internetseite (siehe Link unten) finden Sie Abgabestellen für alte Brillen in Deutschland und in einigen europäischen Ländern. Die Sammelstellen schicken Pakete mit den Brillen zu Brillen Weltweit. Nachdem die Brillen desinfiziert, aufgearbeitet und gerichtet wurden, werden sie mit modernen automatischen Scheitelbrechwertmessern ausgemessen. Die Brillenglasstärke wird auf einem Brillenpass notiert und dieser als Aufkleber auf einem transparenten Druckverschlussbeutel aufgebracht. Sämtliche Brillen werden per Computer erfasst und erhalten eine individuelle Lagernummer. Der Versand erfolgt ausschließlich an Non-Profit Organisationen (NGOs). Diese versorgen die Sehhilfebedürftigen in Kliniken, Kranken- und Missionsstationen oder anderen karitativen Stützpunkten. Auch mit lokalen Fachkräften vor Ort werden die Brillen nach eingehender Untersuchung der Sehhilfebedürftigen kostenlos abgegeben.
Brille kaputt: Durch die Wiederverwendung von vorhandenen Brillen werden Ressourcen geschont. Ist die Brille jedoch kaputt, können nicht mehr verwendbare Restmaterialien sortenrein recycelt werden.
- Glasgläser: Diese gehören in den Restmüll, da sie den Recyclingprozess von Verpackungsglas stören.
 - Kunststoffgläser: Diese können, falls in Ihrer Kommune zulässig, in die Wertstofftonne oder müssen auf dem Wertstoffhof im Container für Kunststoffrecycling entsorgt werden.
 - Praktischer Tipp: Trennen Sie die Gläser vorsichtig vom Brillengestell.
 - Metallgestelle: Diese gehen in die Edelmetallgewinnung.
 - Optiker fragen: Viele Augenoptiker bieten die Rücknahme defekter Brillen für die fachgerechte Entsorgung und das Recycling an.
 
Sammelstelle Mainzer Umweltladen: Der Mainzer Umweltladen nimmt zu seinen Öffnungszeiten sowohl alte Brillen als auch Hörgeräte an, die keinen Li-Ionen Akku enthalten und verschickt sie an Brillen Weltweit.
Weitere Informationen
Adresse
- Telefon
 - +49 6131 12-2121
 - Telefax
 - +49 6131 12-2124
 - umweltinformationstadt.mainzde
 - Internet
 - Veranstaltungen im Umweltladen
 
Öffnungszeiten
Öffnungszeiten:
Montag: 10 Uhr bis 13 Uhr und 13.30 Uhr bis 18 Uhr
Dienstag: 10 Uhr bis 13 Uhr und 13.30 Uhr bis 18 Uhr
Mittwoch: 10 Uhr bis 13 Uhr und 13.30 Uhr bis 18 Uhr
Donnerstag: 10 Uhr bis 13 Uhr und 13.30 Uhr bis 18 Uhr
Freitag: 10 Uhr bis 13 Uhr und 13.30 Uhr bis 18 Uhr
Jeder 1. Samstag im Monat: 10 Uhr bis 14 Uhr
Erreichbarkeit
Haltestellen / ÖPNV
Linien: 6, 50, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 60, 62, 63, 64, 65, 78,
80, 81, 90, 91, 653, 654, 660
